Ärzte und Patienten – miteinander, füreinander.

Eine Politkampagne der Ärztegesellschaften argumentiert mit fiktiven Dialogen für ein Gesundheitswesen mit Augenmass – vor einem realistischen Hintergrund. Hier eine Auswahl.

• «Behandelt mich in Zukunft meine Ärztin bis ich gesund bin oder solange das Geld reicht?» Antwort: «Meine Patienten verdienen es, dass ihre Gesundheit weiterhin wichtiger ist als irgendein Kostendeckel.» (Die von Sorge geprägte Frage wird von der Ärztin umgehend positiv gedreht.)

• «Ich will von meinem Arzt nicht als Kostenfaktor betrachtet werden.» Antwort: «Ich wehre mich, meine Patienten als Kostenfaktoren zu behandeln.» (Die von Erwartung getragene Botschaft wird vom Arzt klar übernommen.)

• «Immer mehr Zeit für Bürokratie aufwenden zu müssen statt für uns Patienten, finde ich skandalös.» Antwort: «Ich finde es grundfalsch, dass ich wegen der Bürokratie immer weniger Zeit für meine Patienten habe.» (Die kritische Analyse wird von der Ärztin voll bestätigt.)

• «Ich erwarte, dass mich mein Arzt nicht nach der Stoppuhr behandelt.» Antwort: «Ich will die Zeit für meine Patienten nicht rationieren müssen.» (Die unmissverständliche Forderung wird vom Arzt bedingungslos mitgetragen.)

• «Warum haben Sie denn erst in sechs Wochen wieder Zeit für mich, Frau Doktor?» Antwort: «Weil bürokratische Bedingungen mich dazu zwingen.» (Die vom Patienten vorgetragene Betroffenheit wird von der Ärztin unverblümt begründet.)

• «Gibt es kein Rezept gegen das Kostenwachstum?» Antwort: »Doch: Alles, was schneller gesund macht, spart Geld.» (Die von Hoffnung erfüllte Frage wird vom Arzt im Klartext beantwortet.)

Dieses von der Aerztegesellschaft des Kantons Bern vor einigen Jahren lancierte Kampagnenkonzept wird inzwischen von vielen anderen kantonalen Gesellschaften adaptiert und von der FMH national unterstützt. Inserate werden mit Praxis-Postern und digitalen Medien begleitet. Es ist keine Abstimmungskampagne oder Mobilisierungsaktion, sondern will sensibilisierend Bewusstseinsbildung pflegen. Oder direkter gesagt: Patienten, Patientinnen und Ärzteschaft auf gemeinsame Anliegen einstimmen und zu solidarischem Verhalten anregen, emotional und rational.

Bildlegende

Hermann Strittmatter, Werbeagentur GGK,

Schöpfer der Kampagne «Ärzte und Patienten –

miteinander, füreinander.»

Bild: zVg

Scroll to top icon